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Toms Tipps rund ums Treckerfahren

Häufig werde ich von Kunden und Besuchern zu Themen rund ums Treckerfahren befragt, die nicht in direktem Zusammenhang mit unserem Angebot stehen. Einige dieser Fragen, von denen ich glaube, dass sie von allgemeinem Interessen sind, habe ich an dieser Stelle zusammengefasst und beantwortet.

Noch Fragen?

Keine Hemmungen. Wenn auch Sie Fragen rund ums Treckerfahren haben, scheuen Sie sich nicht, mir diese per eMail zukommen zu lassen.

Interessantes zum Thema Trecker

Frage

„Was kostet eigentlich so ein Oldtimertrecker?“

„Für wie viel würden Sie mir den Trecker verkaufen?“

„Was muss ich bezahlen, wenn ich den kaputtfahre?“

Antwort

Die Frage nach dem Preis oder dem Wert unserer Oldtimertrecker ist eine der häufigsten Fragen, die mir regelmäßig gestellt wird. Nur leider lässt sich diese kaum in einem Satz oder mit einer Zahl beantworten. Hierbei spielen mehrere Faktoren eine Rolle, die aber auch nicht immer ganz eindeutig sind. Hier ein paar Kriterien:

  • Zustand: Mit Sicherheit der wichtigste Punkt. 
    Hier gilt: Ein wirklich gut erhaltener Trecker im Originalzustand ist mehr wert als ein nur mittelmäßig restaurierter. Eine große Hilfe bei der Bewertung eines Oldtimers sind die von Classic Data definierten Zustandsnoten. Diese sind angelehnt an Schulnoten und reichen von …
    • Note 1 = makelloser Zustand, perfekt restauriert, wie neu 
      über …
    • Note 3 = gebrauchter Zustand, optische Mängel, voll fahrbereit und verkehrssicher 
      bis …
    • Note 5 = mangelhafter, nicht fahrbereiter Zustand, umfangreiche Arbeiten erforderlich

       

  • Marke: Ähnlich wie bei Autos gibt es Trecker, die ein höheres Ansehen genießen und den Premiummarken zugeordnet werden. Auf der anderen Seite stehen solche, die eher als Brot und Butter-Fahrzeuge gelten. So werden in der Regel für MAN, Schlüter, Hürlimann u.a. höhere Preise aufgerufen als für einen Kamer oder Deutz. 
    Aber auch hier bestätigen Ausnahmen die Regel: So ist ein Porsche-Diesel, der einst als einfacher und günstiger „Volksschlepper“ entwickelt wurde, sicherlich nicht als hochqualitatives Premiumfabrikat anzusehen. Dennoch muss man für einen Porsche-Diesel meist das Doppelte von dem auf den Tisch legen, was für einen vergleichbaren Trecker eines anderen Herstellers fällig wäre. Ursächlich hierfür sind sicherlich das gefällige Aussehen und der geschichtsträchtige Name. Hinzu kommen kaufkräftige Liebhaber, die sich neben ihren Porsche Panamera oder den heiß geliebten 911er gerne einen kleinen Junior 108 in die Garage stellen.
     
  • Größe: Größe meint nicht nur die bloßen Abmaße oder das hohe Gewicht des Treckers, sondern auch sein imposantes Erscheinungsbild mit dicken Reifen und einem satten Sound. Klar muss man für einen Boliden mit sechs Zylindern oder einen Lanz Bulldog mit mehr als 10 Liter Hubraum mehr auf den Tisch legen als für einen leichten, 15 PS starken Kleinschlepper. 
    Aber die Größe alleine ist nicht ausschlaggebend. So ist ein zweizylindriger Porsche-Diesel Standard mit 20 bis 30 PS oftmals günstiger zu haben als ein einzylindriger Porsche-Diesel Junior mit 14 oder 15 PS. Warum auch immer …
     
  • Seltenheit: Es bedarf keiner weiteren Erläuterung, dass ein seltenes Stück, von dem lediglich ein paar Dutzend Exemplare gebaut wurden, für den Liebhaber viel interessanter ist als ein Massenprodukt aus der Hochzeit der Mechanisierung der Landwirtschaft. Der Mangel an verfügbaren Ersatzteilen für Exoten ist natürlich ein zusätzlicher Preistreiber.
     
  • Alter: Eine eher untergeordnete Rolle spielt das Alter. 50 Jahre sollte ein Trecker aber schon auf dem Buckel haben, um als Oldtimer durchzugehen. Bei jüngeren Modellen, die ab Mitte/Ende der 1960er Jahre auf den Markt kamen und somit die Ü40-Grenze auch schon deutlich überschritten haben, redet man gerne von „Youngtimern“. Diese sind leicht an ihrer eckigen Formgebung und am in der Haube integrierten Scheinwerfern zu erkennen. Vorkriegsschlepper sind ein rares Gut und weniger wegen ihres Alters als vielmehr wegen ihrer Seltenheit sehr teuer in der Anschaffung.

Dennoch, der Marktpreis eines Oldtimertreckers ist kein Geheimnis. Um hier ein wenig Licht ins Dunkel zu bekommen, hilft die Recherche in den bekannten Verkaufsplattformen im Internet. 
Fundierte Informationen und einen besseren Überblick erhält man mit einem Blick in einem der Preiskataloge für Oldtimertrecker, z.B. den von der VF Verlagsgesellschaft Mainz (Herausgeberin des Magazins „Oldtimer Traktor“). Die hier enthaltenen Preisnotierungen entsprechen am ehesten der aktuellen Marktsituation.

Bei der Frage „Für wie viel würden Sie mir den Trecker verkaufen?“ muss ich leider abwinken. Jeder einzelne unserer Trecker ist uns irgendwie ans Herz gewachsen, und mir blutet stets das Herz, wenn dann doch einer den Hof verlässt.

Frage

"Im vergangenen Jahr hatten wir das Vergnügen eine Eifeltrecker-Tour zu machen. Jetzt haben wir uns dazu entschlossen, einen eigenen Oldtimertraktor (Deutz?) anzuschaffen. Haben Sie einen Tipp, eine Adresse oder einen Kontakt, wo wir fündig werden können?"

Antwort

Es ist mittlerweile gar nicht mehr so einfach, einen gescheiten Trecker zu finden, der nicht völlig runtergeritten oder vollkommen überteuert ist. Es wird sehr viel Schrott angeboten, weswegen es ratsam ist, den Markt eine Weile zu beobachten und die Angebote genau unter die Lupe zu nehmen. Nicht gleich den erst besten Trecker kaufen.

Online-Portale und Fachzeitschriften

Die eine „gute Adresse“, wo man einen schönen alten Trecker kaufen kann, kann ich leider nicht nennen. Mit der Recherche beginnt man am besten im Internet bei Mobile und (ehemals ebay-)Kleinanzeigen. Hier findet man eine vergleichsweise große Auswahl. Des Weiteren stellen hier auch einige Restaurationsbetriebe und Landmaschinenhändler ihre Trecker ein, so dass man einige seriöse Anbieter über diesen Weg ausfindig machen kann.

Weniger geeignet ist die ebay-Versteigerungsplattform, denn hier kommt viel Schrott unter den Hammer. Und auch wenn ich vorher einen interessanten Trecker besichtigt und Probe gefahren haben sollte, am Ende kann ich nicht davon ausgehen, dann auch den Zuschlag zu erhalten. Bei der Anschaffung eines Oldtimertreckers ist ebay für mich keine seriöse Bezugsquelle. Ein Besuch der Plattform lohnt m.E. nur, um sich einen groben Preisüberblick zu verschaffen.

Andere Plattformen, auf denen Oldtimertrecker angeboten werden, wenn auch in geringeren Stückzahlen, sind folgende:

In jedem Fall lohnt auch ein Blick in die Kleinanzeigen der einschlägigen Fachmagazine:

  • Oldtimer Traktor
  • Schlepperpost
  • Traktor Classic

Diese sind in fast jedem Zeitschriftenhandel, im Kaufhaus oder an der Tanke erhältlich. Die Oldtimer Traktor erscheint monatlich, Schlepperpost und Traktor Classic sechsmal im Jahr.

Hin und wieder werden gut erhaltene Trecker auch in den kostenlosen, wöchentlich an alle Haushalte verteilten Anzeigenblättern angeboten. Das ist zwar selten der Fall, hat aber den nicht zu unterschätzenden Vorteil, dass der Weg zum Anbieter für eine Besichtigung und Probefahrt nicht so weit ist und beim Zustandekommen eines Kaufvertrags der Schlepper meist auf eigener Achse nach Hause gefahren werden kann. Denn etwaige Transportkosten für einen Trecker von weit her können sich schnell auf ein paar hundert Euro summieren.

Übersicht und realistische Marktpreise

Abschließend noch ein ganz wichtiger Tipp:

Besorgen Sie sich vor dem Kauf einen Preiskatalog, bevorzugt den der VF Verlagsgesellschaft in Mainz (Herausgeber der Oldtimer Traktor, s.o.). Falls im Zeitschriftenhandel nicht verfügbar, kann man diesen direkt beim Verlag versandkostenfrei bestellen:

Dieser Katalog beinhaltet in der Ausgabe 2018/2019 eine umfassende Übersicht von Traktoren deutscher Hersteller mit realistischen Marktpreisen, gestaffelt nach Zustandsnoten von 1 bis 5. Die Daten wurden zusammen mit der Sachverständigenorganisation für Fahrzeugbewertung Classic Data ermittelt.

Trecker der großen Hersteller

Noch ein Wort zu Traktoren von Deutz und anderen Herstellern von Massenmodellen:

Deutz hat seinerzeit sehr gute und qualitativ hochwertige Trecker mit zuverlässigen Motoren gebaut. Das spiegelt sich auch in den hohen Stückzahlen und den immer noch zahlreich im Einsatz befindlichen Fahrzeugen wider. D.h. ein Deutz hat definitiv keinen Seltenheitswert und ist im Vergleich zu anderen Marken noch günstig zu bekommen. Auch hat er keinen Kultstatus wie z.B. ein Porsche-Diesel oder ein Lanz Bulldog.

Weil Verkäufer mit einem Deutz keine hohen Preise erzielen können, werden diese weniger häufig in einem topp-restaurierten Zustand angeboten. Das liegt einfach daran, dass Kosten und Arbeitsaufwand für die Restauration eines Oldtimertreckers, egal von welchem Hersteller, fast immer gleich hoch sind. Wer sich zu einer (Voll-)Restauration durchgerungen hat, entscheidet sich häufig für eine begehrtere Marke wie z.B. Eicher, MAN, Porsche-Diesel, Lanz, Schlüter oder für ein Modell, das nur in geringen Stückzahlen gebaut wurde. Nur dann kann der Restaurator davon ausgehen, dass er bei einem etwaigen Verkauf des guten Stücks auch seinen finanziellen Einsatz wieder zurückbekommt. Bei einem Massenmodell ist das nicht unbedingt der Fall.

Also Augen auf beim Kauf. Trecker von Deutz oder Hersteller wie Fahr, Hanomag, IHC, Kramer etc. werden oftmals in einem nur dürftig restaurierten Zustand angeboten. Da ist ein gut erhaltenes Exemplar mit gelebter Patina und rissigen Reifen manchmal der bessere Kauf.

Frage

"Habe vor, mir einen Trecker für kürzere Urlaubsfahrten mit meiner Frau zu kaufen. Wollte nur mal wissen wie hoch der Durchschnittsverbrauch eines Treckers ist, wie ihr sie in der Flotte habt."

Antwort

Der Verbrauch bei Traktoren wird normalerweise in Gramm pro Kilowatt und Stunde angegeben (z.B. 250 g/kWh). Mit diesen Angaben kann ein Laie in der Regel recht wenig anfangen, weil er eigentlich wissen will, wie viel Diesel ein Oldtimertrecker auf 100 km verbraucht, damit er diesen Wert z.B. mit dem seines Pkw vergleichen kann.

Wesentlich beeinflusst wid der Verbrauch natürlich von der Leistung, die dem Trecker in der jeweiligen Situation abverlangt wird. Meine Erfahrungswerte für unsere ein- und zweizylindrigen Oldies mit typischen 15 bis 20 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h sind folgende: 

  • Standgas am Holzspalter: < 1 l/h
  • Vollgasfahrt oder Fahrt mit schwerem Anhänger: ca. 3 l/h
  • Gemütlicher Ausflug mit einem Schnitt von bis zu 15 km/h: ca. 2 – 2,5 l/h

Hieraus lässt sich überschlagmäßig ableiten: 
Für eine Strecke von 100 km sollte man je nach Streckenprofil eine Fahrzeit von 6 bis 7 Stunden einplanen. Daraus ergibt sich ein Verbrauch von rund 12-15 l/100 km.

  • 15er-Faustregel: 15 km/h + 15 l/100 km

Frage

"Warum haben manche Trecker grüne, manche schwarze und einige sogar ein H-Kennzeichen?"

Antwort

Das mit den verschiedenen Kennzeichen am Trecker ist eigentlich ganz einfach.

Wer einen landwirtschaftlichen Betrieb hat, ist berechtigt seine Trecker und andere landwirtschaftliche Fahrzeuge mit einem grünen Kennzeichen zu versehen. Ein grünes Kennzeichen gibt lediglich Auskunft darüber, dass der Halter von der Kfz-Steuer befreit ist. Jedoch darf ein grün gekennzeichnetes Fahrzeug auch nur für den Zweck benutzt werden, auf den sich die Steuerfreiheit bezieht. D.h. ein Landwirt darf diesen Trecker nur zu land- oder forstwirtschaftlichen Arbeiten verwenden.

An einem schwarzen Kennzeichen kann man erkennen, dass der Halter für dieses Fahrzeug Kfz-Steuer zahlt. Für dieses Fahrzeug gelten keine Nutzungseinschränkungen und es darf auch für andere als für land- oder forstwirtschaftliche Zwecke eingesetzt werden.

Ein Oldtimerkennzeichen (schwarzes H-Kennzeichen) sieht man - anders als bei alten Autos - an alten Treckern äußerst selten. Auch dann nicht, wenn der Trecker bereits deutlich mehr als 30 Jahre auf dem Buckel hat. Grund dafür ist, dass die Kfz-Steuer für Trecker unterhalb eines Gesamtgewichts von 3,4 t geringer ausfällt als die pauschale Kfz-Steuer für Oldtimer in Höhe von 191,73 €. D.h. nur bei großen Straßenschleppern und Ackerdiesel ab 3,4 t Gesamtgewicht macht es Sinn, diese als Oldtimer anzumelden.

Anhänger

Ähnlich verhält es sich bei Anhängern. Wer eine Zugmaschine mit grünem Kennzeichen besitzt, darf einen zulassungsfreien Anhänger mit grünem (Folge-)Kennzeichen ziehen. Zulassungsfrei bedeutet, der Anhänger bildet zusammen mit dem Trecker ein Gespann, trägt das gleiche Kennzeichen wie die Zugmaschine und muss auch nicht zur wiederkehrenden Hauptuntersuchung. Jedoch darf das Gespann lediglich mit einer Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h bewegt und nur für land- oder forstwirtschaftliche Zwecke eingesetzt werden.

Wer keinen Trecker mit einer "grünen Zulassung" hat, muss seinen Anhänger anmelden, gesondert versteuern und versichern sowie regelmäßig zur Hauptuntersuchung vorfahren. D.h. der Anhänger bekommt ein eigenes, schwarzes Kennzeichen. Dafür darf er, ebenso wie das Zugfahrzeug, auch für andere außer land- oder forstwirtschaftliche Zwecke verwendet werden.

Saisonkennzeichen

Soll der (Oldtimer-)Trecker nicht ganzjährig genutzt werden, sondern z.B. nur in den Sommermonaten, so kann er auch mit einem Saisonkennzeichen für mindestens zwei bis höchstens elf Monate zugelassen werden. 
Neu seit Oktober 2017 ist, dass neben dem schwarzen Kennzeichen nun auch Oldtimerkennzeichen und grüne Kennzeichen als Saisonkennzeichen zugeteilt werden können. Das spart Steuern und Versicherungsprämien. 

Frage

"Ich glaube mich zu erinnern, dass man früher mit einem Trecker ohne Überrollbügel keine öffentlichen Wege und Straßen benutzen durfte. Ist das immer noch so?"

Antwort

Nein. Mit dem Überrollbügel verhält es sich wie folgt:

Weder der TÜV noch das Straßenverkehrsamt schreiben die Verwendung eines Überrollbügels vor. D.h. im normalen Straßenverkehr spielt es keine Rolle, ob ein Überrollbügel verbaut ist oder nicht. 
Einzig die Berufsgenossenschaft gibt aus versicherungsrechtlichen Gründen vor, dass bei land- oder forstwirtschaftlichen Einsätzen diese Schutzvorrichtung montiert sein muss. 

Es kommt also wie immer auf den jeweiligen Zweck an, für den man den Trecker verwendet. Dementsprechend hat das auch nichts – wie viele glauben – mit der Farbe des Kennzeichens (grün oder schwarz) zu tun. Für eine Ausflugsfahrt mit einem Oldtimertrecker oder den Besuch eines Treckertreffens zum Beispiel ist kein Überrollbügel erforderlich.

An den Treckern unserer Flotte, bei denen das Auf-und Absteigen oder das Sitzen auf den Kotflügeln durch den Überrollbügel behindert wird, haben wir diesen demontiert. In den anderen Fällen haben wir ihn am Fahrzeug belassen.

Frage

"Darf man mit einem Trecker generell auf Wirtschaftswegen fahren?"

Antwort

Nein, darf man nicht.

Ob man auf einem Wirtschaftsweg fahren darf oder nicht, hat nichts mit der Fahrzeugart zu tun. Auch nicht damit, ob das Fahrzeug - wie manchmal zu hören ist - ein grünes oder schwarzes Kennzeichen trägt. Das ist Unfug. Es kommt einzig und alleine auf den Zweck der Fahrt an. Wer zu einem land- oder forstwirtschaftlichen Zweck unterwegs ist, darf Wirtschaftswege mit beliebigen Fahrzeugen befahren, auch mit einem Pkw, Lkw oder Motorrad.

Wenn Sie mit einem Oldtimertrecker - nur so zum Spaß - eine Ausflugsfahrt machen, dann sind Sie nicht zu einem land- oder forstwirtschaftlichen Zweck unterwegs. Folglich sind in diesem Moment Wirtschaftswege tabu und Sie müssen auf öffentlichen Straßen bleiben.

Natürlich gibt es wie zu jeder Regel auch hier Ausnahmen. So kann z.B. im Rahmen einer Veranstaltung oder bei einer Oldtimerausfahrt das Befahren von Wirtschaftswegen erlaubt sein. Oder man beantragt eine örtlich begrenzte Sondergenehmigung für seine Fahrzeuge (siehe auch unsere FAQ: Fragen zum Treckerfahren).

Frage

"Wie viele Personen darf man auf einem Anhänger transportieren?"

Antwort

Im Normalfall gar keine. Für den Transport von Personen auf dem Anhänger gibt es ganz enge Regeln.

Grundsätzlich ist ein Anhänger nur bedingt eignet für die Mitnahme von Personen, da er für den Transport von Lasten konzipiert ist. Lediglich in der Landwirtschaft gibt es einige Ausnahmen. So darf ein Landwirt seine Erntehelfer auf dem Anhänger sitzend zum Feld befördern. Für diesen Fall müssen auf dem Anhänger jedoch geeignete Sitzplätze verfügbar sein – und wenn es nur Strohballen sind – sowie eine Vorrichtung (z.B. ausreichend hohe Bordwände), die dafür sorgt, dass während der Fahrt niemand vom Anhänger runterfallen kann.

Und jeder hat es zumindest schon mal im Fernsehen gesehen: Auch bei Brauchtumsveranstaltungen wie Karneval, Erntedank oder Mainacht dürfen Personen auf dem Anhänger mitgenommen werden. Bei solchen Umzügen ist aber nur Schrittgeschwindigkeit erlaubt, weswegen die Kamellen auch im Stehen geworfen werden dürfen.

Vatertagsumzug besser mit der Pferdekutsche

Wer eine feucht-fröhliche Sause (z.B. Vatertagsumzug) mit seiner Clique plant, sollte statt einen Trecker besser ein paar Pferde vor den Karren spannen. Das ist – auch wenn die Risiken fast die gleichen sind – hierzulande erlaubt.

Frage

"Wie versichert man einen alten Trecker am besten?“

Antwort

Wer selber mit dem Gedanken spielt, sich einen alten Trecker zuzulegen oder bereits stolzer Besitzer eines schönen Oldtimertreckers ist, sollte sich genau überlegen, für welchen Zweck er diesen nutzen möchte. Denn der Zweck ist das Entscheidende. Nur leider hat nicht jede Versicherungsgesellschaft die passende Vertragsform mit den erforderlichen Leistungen im Angebot – völlig unabhängig von der Versicherungsprämie. 

Der Zweck ist entscheidend

Soll der Trecker ausschließlich für land- und forstwirtschaftliche Arbeiten eingesetzt werden, so kann er vergleichsweise günstig genau für diesen Zweck versichert werden. Spazierfahrten, der Besuch von Treckertreffen oder die Teilnahme an Brauchtumsveranstaltungen sind ohne eine entsprechende Sondervereinbarung jedoch tabu. Die Farbe des Kennzeichens, egal ob grün oder schwarz, spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle. Denn diese gibt lediglich Auskunft darüber, ob der Halter – z.B. ein Landwirt – berechtigt ist, sein Fahrzeug steuerfrei zu verwenden.

Soll der Trecker nur aus Spaß an der Freude bewegt werden, also wie ein echter Oldtimer genutzt werden, dann macht es Sinn eine spezielle Oldtimerversicherung abzuschließen – mit allen Vor- und Nachteilen. Denn hier ist in der Regel die Verwendung zu Arbeitseinsätzen vertraglich untersagt. Manche Versicherungen verbieten gar das Ankuppeln eines Anhängers.
 

Allzweck-Tarif für jeden Nutzungsfall

Für die beiden oben genannten Fälle bietet fast jede Versicherung einen passenden Tarif. Wer beides im Sinn hat, d.h. mit ein und demselben Trecker zu arbeiten und hin und wieder auch mal eine Ausfahrt zu unternehmen oder ein Treckertreffen besuchen will, für den wird es eng. Denn nur wenige Versicherer bieten für diese Zweifachnutzung einen passenden "Allzweck-Tarif". Deshalb gilt es vor dem Vertragsabschluss seinem Versicherungsvertreter genau auf den Zahn zu fühlen oder einen genauen Blick in die AKB (Allgemeine Bedingungen für die Kfz-Versicherung) zu werfen, um zu erfahren was erlaubt ist und was nicht.

Frage

"Warum sieht man in der Eifel eigentlich nur ganz selten einen Lanz Bulldog?“

Antwort

Wer in der Eifel mit einem klassischen Lanz Bulldog unterwegs ist, hat sich entweder verfahren oder seine Route wohlbedacht ausgewählt.

Keine Motorbremse

Hintergrund: Der Motor eines Lanz Bulldogs arbeitet nach dem 2-Taktprinzip und verfügt - im direkten Vergleich zu einem 4-Taktmotor - über eine wesentlich geringere Bremswirkung im Schubbetrieb.

Auf den Straßen der Eifel kann es ordentlich auf und ab gehen. Längere Gefällstrecken oder solche mit einem Gefälle von mehr als 12% sind keine Seltenheit. Um solche Streckenabschnitte mit einem Lanz zu befahren, sollte man sein Fahrzeug gut kennen und über eine gewisse Fahrerfahrung verfügen.

Darüber hinaus besteht beim 2-Takter mangels ausreichender Schmierung bei einer längeren Bergabfahrt die Gefahr eines Motorschadens. D.h. im Gebirge ist ein Lanz Bulldog nicht zu gebrauchen, der gehört in die Ebene.